顾贞立 Gu Zhenli (ca. 1637 - 1714)

   
   
   
   
   

忆秦娥

Erinnerung an Qin E

   
   
西窗月。 Der Mond am westlichen Fenster
邀人瘦影成三绝。 Lädt mich und meinen dünnen Schatten ein, zu den drei Unvergleichlichen zu werden
成三绝。 Den drei Unvergleichlichen zu werden
清愁虚冷, Reine Sorgen, leere Kälte
都无话说。 Haben alle nichts zu sagen
金钗划损阑干漆。 Mit meiner goldenen Haarnadel kratze ich den Lack auf dem Geländer weg
炉烟袅篆屏山寂。 Der Rauch aus dem Weihrauchgefäß steigt kräuselnd auf, die Berge auf dem Wandschirm sind still
屏山寂。 Die Berge auf dem Wandschirm sind still
侍儿促睡, Die Dienerin drängt mich, schlafen zu gehen
单衾寒怯。 Doch scheue ich die Kälte der dünnen Decke
西窗月。 Der Mond am westlichen Fenster
照人夜夜如相识。 Bescheint mich Nacht für Nacht, als ob wir uns kennen würden
如相识。 Als ob wir uns kennen würden
穿帘入幕, Durchs Fenster dringt er in den Vorhang ein
故来寻觅。 Seit jeher auf der Suche
空闺此际真愁绝。 Im leeren Frauengemach bin ich im Moment zu tiefst besorgt
遥知尚有秦娥泣。 Ich weiß, weit weg ist auch noch Qin E, die weint
秦娥泣。 Ist auch noch Qin E, die weint
与君尝尽, Du und ich haben Abschiede
生离死别。 Ohne Wiedersehen erlebt